Auf La Palma ist nicht nur die Natur sehenswert mit Vulkankratern, Geröllhängen, Kiefern- und Lorbeerwäldern, Gebirgsbächen und Felsschluchten. Auch kulturelle Sehenswürdigkeiten wie Kolonialstädtchen und Kirchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Holzschnitzereien und Gemälden flämischer Künstler sind selbst in den kleineren Orten zu entdecken.
Archäologie, Museen, Kunsthandwerk
Hinzu kommen die künstlerischen Hinterlassenschaften der altkanarischen Benahoaritas (Guanchen), die an exponierten Stellen in der Natur Zeichnungen in den Fels ritzten und wunderschöne schwarze Keramik herstellten.
Sehenswert sind außerdem die zahlreichen kleinen Museen, die über frühere Wirtschaftszweige und Herstellungsmethoden informieren - ob Seiden-, Tabak-, mojo- oder Gofiomuseum, die archäologischen Museen von Santa Cruz und Los Llanos und Ausstellungen über Kunst und Kunsthandwerk überall auf La Palma. Besucherzentren und archäologische Parks gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten La Palmas wie die zahlreichen ausgewiesenen Aussichtspunkte (Miradores).
Orte, Highlights, Touren
Besondere Highlights auf La Palma haben wir hervorgehoben. Sehen Sie sich auf unserer Webseite gerne in den interessantesten Orten um und freuen Sie sich auf Ihren Urlaub auf La Palma.
Wer nur wenig Zeit hat, mag sich von unseren Empfehlungen für Autotouren inspirieren lassen, um auch bei einem kurzen Aufenthalt möglichst viel von La Palma zu sehen.
Highlights
Folgende La Palma-Highlights sind aus unserer Sicht ein absolutes "Muss", zumindest bei einem ersten La Palma Urlaub:
Calderawanderung
Die Wanderung ins Herz La Palmas erfordert gute Kondition, entlohnt aber alle Mühen durch das einmalige Naturerlebnis, das sie bietet. Auf keinen Fall sollte sie bei schlechtem oder umschlagendem Wetter oder kurz nach starken Regenfällen begonnen werden. Am sichersten geht man mit einer organisierten Tour, aber niemals allein.
Übernachten in der Caldera de Taburiente
Auf dem Campingplatz in der Caldera de Taburiente können Wanderer nach vorheriger Genehmigung (erhältlich beim Caldera-Besucherzentrum) übernachten. Alles Benötigte muss mitgebracht werden. Viele andere Gebiete der Caldera dürfen nicht betreten werden, Hier genießt der Naturschutz für Pflanzen und Tiere oberste Priorität.
Ausgangspunkt für Wanderungen in die Caldera
Sie können die Caldera vom Parkplatz im "Barranco de las Angustias" (Anfahrt von Los Llanos mit dem Auto etwa eine halbe Stunde) oder vom Aussichtspunkt Los Brecitos (nur mit geländegängigem Wagen oder mit dem Taxijeep vom Parkplatz aus) in umgekehrter Richtung erwandern. Eine Gehzeit von 5 bis 6 Stunden mit kleinen Pausen ist für beide Varianten realistisch. Gutes Schuhzeug, das im Barranco beim Hüpfen über Steine in Gebirgsbächen auch mal nass werden darf, und Wanderstöcke sind sehr zu empfehlen.
Dos Aguas, Roque Idafe und farbige Wasserfälle
Vom "Barranco de las Angustias" aus wandern Sie zuerst bergauf durch das Flussbett des Taburiente bis zum Zusammenfluss "Dos Aguas".
Vorbei an den unglaublichen, farbigen Wasserfällen und dem von den Guanchen verehrten Vulkanschlot "Roque Idafe" gelangen Sie über einen anstrengenden Aufstieg zum Zeltplatz. Zurück können Sie den gleichen Weg gehen, denn die atemberaubenden Ausblicke, die sich in umgekehrter Richtung bieten, lassen es garantiert nicht langweilig werden.
Cumbrecita
Die Cumbrecita ist ein 1.287 Meter hoher Bergsattel am Südrand der Caldera de Taburiente, von dem man den gesamten Kessel überblicken kann. Am bequemsten erreicht man die Cumbrecita per Mietwagen. Auch mit dem Mountainbike lässt sie sich erkunden. Per pedes dauert der einfache Weg ab dem Kirchlein "Virgen del Pino" 3,5 Stunden. Dieser Aussichtspunkt ist einer der beliebtesten La Palmas.
In früheren Jahren war es möglich jederzeit mit dem Wagen bis zum Parkplatz an der Cumbrecita hinaufzufahren. Nachdem es wegen Überfüllung aber immer öfter zu chaotischen Situationen kam, hat man eine Schranke an der Zufahrt installiert. Besucher müssen sich nun im Caldera-Besucherzentrum anmelden und eine Wartenummer ziehen. Erst wenn ein Parkplatz verfügbar und man an der Reihe ist, darf man hinauffahren.
Picknick mit Caldera-Aussicht
Die Straße zur Cumbrecita zweigt am Caldera-Besucherzentrum oberhalb von El Paso ab und führt durch lichte Kiefernwälder. Unterwegs kommt man am schattigen Picknickplatz "Riachuelo" vorbei. Der Blick schweift über die gesamte Caldera und zurück auf die oft von Wolken "überkochende" Cumbre Nueva. In 15-20 Minuten Fußweg vom Parkplatz erreicht man den Aussichtspunkt "Lomo de las Chozas". Ein zweiter Aussichtspunkt, der "Mirador de los Roques", liegt etwas unterhalb der Cumbrecita (200 Meter von "Las Chozas" zurück gehen und den kleinen Pfad linker Hand nehmen, der nach unten führt). Ein Rundgang zwischen beiden Aussichtspunkten dauert etwa eine Stunde und erfordert gutes Schuhwerk.
Ein Ausflug zur Cumbrecita kann gut mit einer Wanderung zum "Mirador de la Cancelita" oder zur Cumbre, einem Besuch des Caldera-Besucherzentrums, der Wallfahrtskirche "Virgen del Pino" oder El Pasos kombiniert werden.
Vulkan Teneguia
Der Vulkan Teneguía an La Palmas Südspitze ist Vulkankunde zum Anfassen. Auf den Lavahängen des 1971 entstandenen Teneguía ist noch die Erdhitze unter den Füßen spürbar. Hier am jüngsten Vulkan der Kanaren, kann man einen ganzen Tag verbringen.
Information zum Meeresreservat
Im alten Leuchtturm "Faro" ist ein Besucherzentrum zum Meeresreservat vor La Palma untergebracht. Auf einem virtuellen Tauchgang lernen die Besucher alles zu den Gefahren durch Wasserverschmutzung. In den Salinen rund um den Leuchtturm wird heute noch Meersalz gewonnen.
Guanchenzeichnungen und Badestrände
In der Nähe des Teneguía, am Roque Teneguía, wurden Felszeichnungen der Guanchen entdeckt. Zum Abschluss der Besichtigung kann der Tag beim Baden am Strand direkt an der Südspitze oder an einem der nahe gelegenen Strände ausklingen. An der Playa Echentive (Playa Nueva) wurde übrigens die seit über 350 Jahren verschüttete Heilquelle Fuencaliente wieder entdeckt und soll nun touristisch neu erschlossen werden.
Los Tilos
Einen Kilometer von Los Sauces im Nordosten La Palmas liegt das Biosphärenreservat Los Tilos mit seinem bis zu 30 Meter hohen Lorbeerwald, der hier seit dem Tertiärzeitalter überlebt hat. Eigentlich heißt Lorbeer "los tiles", doch hat sich der Ort als "Los Tilos" eingebürgert.
Wanderungen bei Los Tilos
Ausgangspunkt für eine Wanderung durch den Lorbeerwald ist das Besucherzentrum, in dessen Nähe auch eingekehrt werden kann. Die verwunschen wirkenden Lorbeerwälder werden von Nebelwolken befeuchtet und halten das Sonnenlicht fast gänzlich fern. Wasserfälle, Felsschluchten, riesige Farne, Viñatigo-Bäume, Kanarische Stechpalme, Wolfsmilchgewächse und anderes können auf Wanderungen und kleineren Spaziergängen bei Los Tilos entdeckt werden. Regenschutz und festes Schuhwerk sind ein Muss. Wanderungen zum Barranco del Agua, zum "Mirador Espigón Atravesado", "Mirador de las Barrandas" oder zu den Quellen Marcos y Corderos (anspruchsvoll, Taschenlampe und Regenjacke mitnehmen) lassen sich anschließen. Während oder nach Regenfällen sollte von einer Wanderung jedoch abgesehen werden.
Museo Naval
Diese in La Palmas Hauptstadt Santa Cruz stehende, verblüffend kleine Nachbildung von Columbus' Flaggschiff, mit dem er 1492 Amerika "entdeckte", wurde 1940 aus Beton errichtet und beherbergt das palmerische Schifffahrtsmuseum (Museo Naval). Zu sehen sind Schiffsmodelle (unter anderem auch der 1957 gesunkene deutsche Viermaster "Pamir"), nautische Karten und Instrumente, Bücher über die Seefahrt und ausgestopfte Fische. Ein deutschsprachiges Infoblatt erläutert die wichtigsten Exponate. Vom Oberdeck der Santa Maria genießen Besucher einen Blick auf die Plaza de Alameda und das Meer. Vermutlich war Columbus nie auf La Palma. In die Karibik brach er von Gomera auf. Unter den Einheimischen geht aber immer noch das Gerücht um, er habe eine Freundin auf La Palma gehabt.
Geöffnet Mo-Do 9:30-14, 16-19 Uhr, Fr und Juli bis September 9:30-14 Uhr. Eintritt 1,50 €, Kinder frei.
Cueva de Belmaco
Die Höhle bei Mazo ist Teil eines archäologischen Parks und enthält interessante Felszeichnungen der Altkanarier (Benahoaritas). Von Hoyos de Mazo aus fährt man mit dem Mietwagen bis 1 Kilometer vor Malpaíses zur überhängenden Felswand, die dem Stamm "Tigalate" vermutlich als Wohnstätte und Königssitz diente.
Höhlen und Felszeichnungen der Guanchen
Erhalten sind Zeichnungen, die auf das 10. Jahrhundert zurückgehen. Sie stellen Spiralen, Wellenlinien, aber auch menschen- und tierähnliche Formen dar. Ein Rundweg führt über zwölf Stationen. Die hier wachsenden Drachenbäume verleihen der Stätte urzeitliches Flair. Neben der Haupthöhle gehören neun weitere Höhlen zur Anlage. Einige dienten wohl als Sterbekammern. Erstmals entdeckt wurde die Stätte im 18. Jahrhundert. Ein Besucherzentrum und Museum mit ausgestellten Werkzeugen und archäologischen Funden ist angeschlossen.
Öffnungszeiten Mo-Sa 10-18, So 10-15 Uhr. Eintritt 2 €, Kinder 0,75 €.
Cueva bonita
"Hübsch" (bonita) wird diese Höhle im Gebiet von Tijarafe genannt wegen des Farbenspiels von Sonnenstrahlen und reflektierenden Wellen in ihrer Felswölbung. Besonders gut ist dieses Schauspiel an einem sonnigen Spätnachmittag zu beobachten. Früher versteckten sich Fischer vor Piraten in der Höhle. Während die Piraten vor dem Eingang lauerten, machten sich die Entkommenen über einen Geheimgang im Höhleninneren davon.
Bootsausflug von Puerto de Tazacorte
Die Höhle kann nur per Boot erreicht werden. Für den Ausflug muss man inklusive Picknick- und Badepause an einem nahe gelegenen Strand etwa drei Stunden einplanen. Von Puerto de Tazacorte werden bei ruhiger See Bootstouren organisiert (z. B. Katamaran "Fancy II"). Mit etwas Glück können Sie auf dem Hin- oder Rückweg entlang La Palmas zerklüfteter Steilküste auch Delfine beobachten.
Ruta de los Volcanes
Ausgehend vom Picknickplatz "Refugio el Pilar" wandert man auf dem vulkanischen Rücken La Palmas von Norden nach Süden über Aschefelder und -halden, Krater und Lavaformationen. Grandiose Ausblicke auf die Küste und vulkanische Mondlandschaften machen diese Wanderung (einfach etwa 20 Kilometer), die doch einige Kondition erfordert, zu etwas Einzigartigem.
Einmalige Ausblicke auf die Vulkangipfel La Palmas
Nach dem Passieren der Gipfel Pico Birigoyo (1.808 Meter) und Nambroke (1.925 Meter) lohnt es sich, den düsteren Hoyo Negro genauer anzuschauen Vorsicht, Rutschgefahr am Kraterrand!). Unverwüstliche Kiefern wachsen auf den Lavahängen, grandiose Ausblicke eröffnen sich. Es folgen der Duraznero (1901 Meter), Deseada I und II. Deseada I ist mit 1949 Metern der höchste Punkt der Tour.
Von Norden nach Süden die Inselgeschichte durchqueren
Nun geht es nur noch bergab Richtung Hoya de la Manteca und zum Volcan Martin, der im 17. Jahrhundert ausbrach, und von dessen Krater sich der Blick über eine faszinierende Vulkanlandschaft ausbreitet. An der Fuente del Tión geht der Weg in eine Piste über, die durch Kiefernwälder nach Los Canarios führt. Bis Los Canarios gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Wer nicht so viel wandern will, kann unterwegs kehrt machen und auf demselben Weg zurückgehen. Der Ausgangspunkt ist nur mit Mietwagen oder Taxi zu erreichen.
Schmugglerbucht
Unterhalb von Tijarafe führt eine sehr steile Straße hinab zur Schmugglerbucht, dem Felsüberhang "Porís de Candelaria" mit einigen Wochenendhäuschen und einer waghalsigen Badebucht. Wanderer empfehlen, das erste steile Straßenstück mit dem Mietwagen zurück zu legen, da der Abstieg und auf dem Rückweg der anschließende Aufstieg sonst bei Sonne und Hitze anstrengend werden können. Vom kleinen Parkplatz oberhalb der Bucht führt ein Fußpfad in 10-15 Minuten hinab. Je nachdem, welche Variante Sie gehen (Genaueres können Sie beispielsweise im Rother Wanderführer nachlesen), passieren Sie bei dieser Wanderung Tunnels (Taschenlampe!), Schluchten und eine weitere Bucht (Play del Jurado). Am Wochenende nutzen viele Einheimische die Hütten in der Bucht als Wochenendhäuschen, dann ist es dort recht voll.
El Tablado
Der Flecken El Tablado im einsamen Norden La Palmas (Gemeinde Garafía) ist ein Highlight für alle Liebhaber von La Palmas Norden mit seinen Steilküsten, Drachenbäumen und einsamen Dörfern.
Mirador "El Fagundo"
Auf der Straße von Puntagorda nach Barlovento nehmen Sie die steile, kurvenreiche Abzweigung nach El Tablado. Da es im Ort kaum Parkgelegenheiten gibt, stellt man den Wagen oberhalb des Orts beim Restaurant "El Moral" oder "Mirador El Fagundo" 400 Meter weiter ab und folgt der Straße zu Fuß. Heute werden viele der verlassenen Häuschen für den turismo rural genutzt. Orangen- und Drachenbäume wachsen in der Umgebung.
Aussicht und Badebucht El Fajal
In El Tablado gibt es eine einfache Bar und einen Laden. Wer mehr von der Atmosphäre hier genießen will, kann auf einer anderthalbstündigen Wanderung die Nachbarbucht El Fajal mit Badegelegenheit (bei ruhigem Wetter) erkunden. Vom "Mirador El Topo" am Ortsende genießen Sie einen Blick auf die Steilküste und die umgebenden Barrancos.
Observatorium
Am Roque de los Muchachos liegt eines der bedeutendsten Observatorien der Welt. Bis zum Bau eines Informationszentrums, das bereits geplant ist, ist es nur an wenigen, schnell ausgebuchten Tagen der offenen Tür im Hochsommer in halbstündige Führungen auf Spanisch und Deutsch zu besichtigen (Tel. 922-40 55 00: Infos auch bei den Touristinformationen Santa Cruz und Los Llanos).
Hightech-Teleskop am Roque de los Muchachos
Die saubere Luft und die hohe Lage machen den Roque de los Muchachos zum idealen Standort für ein Weltraumteleskop. Mehrere europäische Länder arbeiten hier gemeinsam an der Erforschung des Weltraums. Heute werden so viele Daten automatisch per Computer ausgewertet und den Astronomen direkt auf dem Bildschirm angezeigt, dass man sich wohl von der Vorstellung, einem Sterngucker bei Nacht am Teleskop über die Schulter schauen zu können, verabschieden muss. Ohne Erklärung sind die angezeigten Ergebnisse für Laien nicht verständlich. Wer sich für mehr Insiderwissen interessiert, findet in einigen alten Ausgaben des "La Palma Info" fachkundige und gut verständliche Beiträge eines Berliner Astronomen.
Sterne auf La Palma entdeckt
Neben dem Newton-Teleskop mit 2,54 Metern Durchmesser und dem Herschel-Teleskop mit 4,50 Metern liefert vor allem das 10 Meter messende, aus 36 flexiblen Einzelspiegeln zusammengesetzte "Grantecan" neue Beobachtungen aus dem Weltall. 2007 wurden beispielsweise zwei Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Einer dieser Exoplaneten erhielt den Namen "Garafía-1" erhielt. Ein 15 Meter hoher Turm dient zur Beobachtung der Sonne und ihrer Sonnenflecken. Sogar ein Hubschrauberlandeplatz findet sich auf dem Gelände. Mehrere kleine bienenkastenartige Messstationen wurden errichtet, um atmosphärische Strahlungen zu messen.