Natur
Die Passatwinde führen regelmäßig Wolken mit sich, die an der Ostseite Lorbeerwälder und Kiefernwälder befeuchten. Die Kanarische Kiefer melkt die Wolken mit ihren langen, dünnen Nadeln regelrecht.
Die Caldera de Taburiente, quasi das Herzstück La Palmas, ist einer der größten Erosionskessel der Welt. Zahlreiche Quellen entspringen in seinem Inneren, Kiefern und andere Bäume bieten eine üppig grüne Vegetation. Die höchste Erhebung La Palmas mit 2.426 Metern ist der Roque de los Muchachos.
Der Norden La Palmas ist geprägt von tiefen Schluchten (barrancos) und Gebirgsbächen. Hier lässt sich beim Wandern noch wilde Natur erleben. Die Südspitze mit ihren Lavafeldern (malpaís - "schlechtes Land") bietet einen denkwürdigen Kontrast dazu. Auf La Palma gibt es je nach Höhenlage unterschiedliche Vegetationszonen: von der Küstenvegetation (bis 500 Meter) über den Lorbeerwald (500-1.200 Meter) und die Fayal-Brezal-Vegetation (1.000-1.500 Meter) im Nordosten bis zu den Kiefernwäldern (bis 2.000 Meter) und dem alpinen Pflanzenbewuchs (ab 2.000 Metern) auf den Hängen der Caldera.
Flora
Rund 40 Prozent La Palmas sind bewaldet, womit sich La Palma den Beinamen "Isla verde" verdient hat. Von den mindestens 700 Pflanzenarten auf La Palma wachsen rund 70 nur hier. Die isolierte Lage der Kanaren begünstigt die Entwicklung solcher endemischen Arten, doch gedeihen auf La Palma auch zahlreiche von auswärts eingeführten Arten. Naturschutz wird auf La Palma mittlerweile groß geschrieben.
Charakteristisch für den gebirgigen Norden La Palmas sind die Drachenbäume (dragos - eigentlich ein Liliengewächs), die lichten Wälder aus Kanarischen Kiefern, die Baumheide Brezo und der Gagelbaum (Faya), die oft "Fayal-Brezal" genannt werden und in unmittelbarer Nachbarschaft der Lorbeerwälder wachsen, sowie die größten Lorbeerwälder der Kanaren.
Die Kanarische Palme, Wolfsmilchgewächse wie die Tabaiba, die kakteenartige Kandelaberwolfsmilch oder Säuleneuphorbie, der Feigenkaktus (Opuntie), die Zistrose, der hellgelb blühende Codeso-Strauch und Dickblattgewächse wie der Dachwurz gehören zum Landschaftsbild La Palmas. An Kulturpflanzen sind in erster Linie die Bananenplantagen, aber auch Papayas, Avocados, Wein und Mandelbäume (Blüte im Januar/ Februar) zu nennen. Zu den bei uns geläufigeren Obstbäumen wie Zitrusbäumen, Pfirsichen, Kirschen, Aprikosen oder Pflaumen kommen Exoten wie Guave, Granatapfel und Mispel. Exotisch wirken auch Bäume und Sträucher wie Flamboyant, Jacaranda, Gummibaum, Indischer Lorbeer, Araukarie oder Tulpenbaum.
Auf La Palma blüht eigentlich immer etwas in leuchtenden Farben - ob Hibiskus, Bougainvillea, Oleander, Strelitzien oder Weihnachtssterne.