Etwa ein Drittel der Beschäftigten auf La Palma arbeitet als Landwirte oder in der Landwirtschaft (vornehmlich Bananenplantagen), ein weiteres Drittel in Handel, Verwaltung und Tourismus und die übrigen im sprunghaft gewachsenen Baugewerbe und Handwerk. Neben dem Tourismus wird immer noch, trotz aller Kritik an den umweltbelastenden, letztlich nur durch EU-Sonderkonditionen ermöglichten Monokultur der Bananenplantagen festgehalten.
Export exotischer Früchte
In La Palmas Wirtschaftsgeschichte wurden immer wieder schlechte Erfahrungen mit solchen Monokulturen gemacht: Nachdem diese nicht mehr konkurrenzfähig waren, mussten immer wieder Tausende Palmeros auswandern, um sich in Übersee ihr Überleben zu sichern. Um heute von der "Bananenlastigkeit" der Landwirtschaft loszukommen, setzt man auch auf den Export von exotischen Früchten wie Avocados, Ananas, Papayas oder Mangos. Die Erträge an Gemüse (Tomaten, Kartoffeln, Mais etc.) reichen bislang nicht einmal für den einheimischen Bedarf. Etwa 70 Prozent der benötigten Lebensmittel, sogar Zitrusfrüchte, müssen importiert werden. Lange nicht mehr so bedeutsam wie in der Vergangenheit sind die mühsam zu verarbeitenden Mandeln. Wein (bei Mazo und unterhalb von Los Canarios), Esskastanien (an den Hängen der Cumbre und Tabak (vor allem in Breña Alta) genießen neben Ziegenhaltung und Fischfang noch marginale Bedeutung. Die Salzgewinnung in den Salinen bei Fuencaliente ist auf den Weltmärkten nicht mehr konkurrenzfähig.
Sanfter Tourismus auf La Palma
Im Tourismus war nach Phasen stetigen Wachstums in den letzten Jahren ein leichter Besucherrückgang zu verzeichnen. 2010 kamen sogar 200.000 Touristen auf die Insel, vornehmlich Individualtouristen, viele davon aus Deutschland. Zunehmend setzt die Inselregierung und mancher Bürgermeister auf Luxustourismus, so etwa mit einem 2004 eingeweihten 1.250-Betten-Hotel in Fuencaliente. Außerdem wurden in den letzten Jahren neue Wanderwege markiert, der Flughafen, Straßen, Wanderhütten und Touristinformationen ausgebaut. Kreuzfahrt- und Golftouristen sollen angelockt werden. Als Schutz vor einem zu großen Anschwellen des Tourismus erweist sich hier La Palmas relativ kleines Angebot an Badestränden. Auch deutsche Auswanderer haben auf La Palma mittlerweile eine beachtliche Infrastruktur aufgebaut, ob in medizinischen Berufen, als Inhaber von Shops, Maklerbüros, Biobauern, Handwerker, Künstler oder im Tourismus.