Drachenbäume (dracaena, draco, drago) sind ein Agavengewächs und werden bis zu 20 Metern hoch. Das Alter eines Drachenbaums zu bestimmen ist schwierig, da sie keine Jahresringe aufweisen. Sie können mehrere Hundert Jahre alt werden. Der Methusalem von Icod auf Teneriffa wird derzeit auf "nur" 370 Jahre (statt, wie früher angenommen, Tausende) geschätzt. Erst nach 15 Jahren blühen sie das erste Mal, alle vier bis fünf Jahre blühen sie überhaupt nur. Auf La Palma finden sich die meisten Drachenbäume im Norden bei Las Tricias (Barranco de Buracas), La Tosca, Garafia, El Tablado, Franceses, Don Pedro oder Zumacal/ San Antonio und in Breña Baja. Berühmt sind die Zwillingsdrachenbäume bei Puntagorda. Auch von der Straße leicht zu sehen sind die Drachenbäume bei der Belmaco-Höhle und die Zwillingsbäume bei San Isidro. Drachenbäume stehen unter Naturschutz und dürfen nicht exportiert werden. Wer Samen kauft, braucht viel Geduld und minutiöse Pflege, um diese in der Heimat zum Keimen zu bringen.
Drachenbäume stehen unter Naturschutz
Drachenbäume galten bei den Benahoaritas (Guanchen La Palmas) als heilig, als Symbole für Fruchtbarkeit und Weisheit. Stammeskönige hielten in ihrem Schatten Hof und sprachen Recht. Um den Drachenbaum ranken sich viele Legenden. Sein Saft wurde von den Spaniern zum Rotfärben für Stoffe und Keramik verwendet. Die Altkanarier balsamierten damit Mumien ein und schrieben ihm heilende Wirkung zu. Außerhalb der Kanaren hat der Drachenbaum auch auf den Kapverden, Azoren und Madeira überlebt. Im Mittelmeer machte ihm die letzte Eiszeit den Garaus. Nach der spanischen Eroberung unterlagen die damaligen Drachenbaumwälder auf den Kanarischen Inseln einem weitgehenden Kahlschlag, nur wenige Exemplare überlebten. Seit den 90er Jahren wird auf La Palma wieder aufgeforstet und viele junge Drachenbäume gepflanzt.