Die "Cueva de Todoque" (Höhle von Todoque) liegt im Lavafeld an der Straße von Todoque nach Las Manchas und ist erst im Jahr 1949 durch den Ausbruch des Vulkans San Juan entstanden. Bei den Einwohnern von Las Manchas wird sie auch als "Cueva de las Palomas" (Höhle der Tauben) bezeichnet und ist die bekannteste und am häufigsten besuchte Höhle La Palmas.
Im Wesentlichen besteht die Höhle von Todoque aus einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Lavaröhre von etwa 600 Metern Länge. Die Höhle besitzt Öffnungen zur Oberfläche an zehn verschiedenen Stellen, die aber zum größten Teil senkrecht hinab führen und nicht begehbar sind. Ihr Eingang befindet sich in einer Senke im mittleren bis westlichen Bereich, so dass sich die Höhle von hier aus in beide Richtungen erstreckt.
Scharfkantige Lava auf dem Höhlenboden
Der Gang nach Westen ist zunächst bequemer begehbar als der Ostteil. Gleich zu Anfang quert man eine große Schachtöffnung, die auch von Tauben zum Einflug genutzt wird. In den hinteren Bereichen wird der Gang nach Westen streckenweise zu niedrig zum Gehen. Der Boden des Ganges besteht aus Lava des Typs "Aa", ursprünglich kühlerer und damit sehr zähflüssiger Lava, deren Kruste bei der Fortbewegung zerbricht und eine Oberfläche mit scharfkantigen, ungleichmäßig geformten Brocken hinterlässt, die jedoch oft fest mit dem Untergrund verschmolzen sind und ein gewisses Verletzungsrisiko bergen.
Stricklava in der Höhle
Daneben kommt aber auch Lava des Typs "Stricklava" bzw. "Pahoehoe" vor, die ursprünglich sehr heiß und dünnflüssig war und eher eine glatte, kissenförmige Oberfläche hinterlässt. Auch an der Oberfläche des Lavafeldes von Todoque ist dies eine häufig vorkommende Lavaform.
Die Wände weisen teilweise tropfsteinähnliche Lavaformen auf. In den westlichen Bereichen sind Wände und Decke auch von weißen Kristallen bewachsen. Der westliche Endpunkt des Ganges ist beim Straßenbau entstanden.
Es existieren auch Zugänge zu einem zweiten Teil der Höhle, mit dem Namen "Cueva de Todoque II" und einer Länge von 154 m.
Dünne Höhlendecke und scharfkantiger Versturz
Der Boden des sich vom Eingang nach Osten erstreckenden Ganges ist insgesamt etwas weniger geräumig und weist kleinere Tageslichtöffnungen auf. Die Höhlendecke ist hier teilweise nur wenige Zentimeter dick, was beim Herumlaufen an der Oberfläche beachtet werden sollte. Häufiger als im Westteil kommt hier "Stricklava" bzw. Übergangsformen zu dieser vor. In den hintersten östlichen Bereichen ist der Boden von einem scharfkantigem Versturz geprägt, der durchkrochen werden muss.
Man hat zum Schutz der Höhle eine Zugangsbeschränkung eingeführt, da die empfindliche vulkanische Röhre durch die wachsende Anzahl an Besuchern sehr gefährdet ist. Mehr als 15 Besucher sollen sich nicht gleichzeitig in der Höhle befinden. Die Besucher sind aufgefordert sich sehr vorsichtig zu verhalten, um dieses besondere Naturphänomen nicht zu beschädigen oder zu seiner Zerstörung beizutragen.
Quelle: Grebe, Witold (2010): Lavahöhlen auf La Palma - Die Cueva de Todoque und andere Höhlen.
Speläologisches Jahrbuch - Verein für Höhlenkunde in Westfalen 2008-2009 - ISSN 0948-1443 - S. 67-74, 25 Abb.: (Speläogruppe Letmathe) Iserlohn
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des Autors