La Palma war im 19. Jahrhundert berühmt für roten Farbstoff, der aus Schildläusen (Cochenille) gewonnen wurde. Die Läuse leben auf Feigenkakteen oder Opuntien, die seit dem 16. Jahrhundert auf La Palma angepflanzt wurden. Zur Farbgewinnung lässt man frisch geschlüpfte Läuse auf dem Kaktus festsetzen und sich von dessen Säften ernähren. Wenn sie drei Monate alt und voll vom roten Saft sind, werden die Läuse vom Kaktus geschabt, mit Wasserdampf getötet, getrocknet und zu Pulver zermahlen, aus dem roter Farbstoff gewonnen wird.
Die Opuntien sind geblieben
Heute wachsen viele Opuntien wild und bieten zahllosen Schildläusen Unterschlupf, die jedoch kam noch "geerntet" werden. Denn dieses mühselige Vorgehen wurde durch die industrielle Farbgewinnung seit dem frühen 20. Jahrhundert obsolet. Cochenille-Rot wird heute in kleinem Umfang auf Lanzarote und Teneriffa erzeugt und beispielsweise für Lebensmittel und Naturkosmetik verwendet.