La Palmas Caldera de Taburiente ist eine Landschaft, wie sie der Regisseur eines Dinosaurierfilmes hätte erfinden können. Der seit über 50 Jahren unter Naturschutz stehende gewaltige Kessel von neun Kilometern Durchmesser mit seinen duftenden Kiefernwäldern, murmelnden Quellflüssen und emporragenden Felsnadeln wird fast ringsum von über 2.000 Meter hohen, zerklüfteten Felsen überragt, über die oft die Wolken "fließen". In seinem Inneren finden die Wanderer Wege und einen einfachen Campingplatz, keine Siedlungen oder Felder. Wer sich hinein wagt, muss den Kessel spätestens am nächsten Tag wieder verlassen.
Highlights wie der von den Altkanariern als Heiligtum verehrte Vulkanschlot Roque Idafe oder die farbenprächtigen Wasserfälle tauchen die Caldera in ein mythisches Licht. Ihre letzten Geheimnisse wird sie so schnell nicht preisgeben. Abseits der Wanderwege verbieten Naturschutzauflagen ein weiteres Erkunden dieser einmaligen Landschaft. Hier leben die Caldera-Krähe, andere Vögel und Hasen. Verwaltungstechnisch gehört diese einzigartige Natursehenswürdigkeit zur Gemeinde El Paso.
Wandern in der Caldera - schön, wild, gefährlich
Die Gefahr eines Wetterumschwungs lässt den Kessel für Wanderer schnell zur Falle werden. 2001 kamen drei Menschen nach sintflutartigen Regenfällen in der Caldera und dem "Barranco de las Angustias" ums Leben. Geschichtlich spielte der "Barranco de las Angustias" eine wichtige Rolle bei der Eroberung La Palmas. Damals bot die Bucht von Puerto de Tazacorte für die Spanier die einzige Möglichkeit vor La Palma zu ankern. Dementsprechend begannen Sie die Landnahme von dort aus durch den Barranco de las Angustias. Das Scheitern der Truppen von Hernán Peraza ist den, von den Guanchen vom Rand der Schlucht aus, herabgestoßenen Felsbrocken geschuldet. Seitdem haben die Spanier diese Schlucht "die Schlucht der Ängste" genannt. Es dauerte mehr als 50 Jahre bis ein weiterer, diesmal auf Verrat gegründeter Eroberungsversuch erfolgreich war.