Ins Kunsthandwerk La Palmas sind sowohl steinzeitliche Traditionen der Guanchen als auch später auf der Insel erworbene Kunstfertigkeiten eingeflossen. Heute hat Kunsthandwerk auf La Palma Konjunktur wie nie, nicht nur bei Touristen. Die Inselregierung führt eine Liste anerkannter Kunsthandwerker. In ausgewählten Betrieben können Touristen nicht nur Qualitätsprodukte palmerischen Handwerks kaufen, sondern sich auch über deren Herstellung informieren, sei es Keramik und Töpferei (vor allem in der Keramikwerkstatt "El Molino" in El Mazo), Korbflechterei, Stickerei, Seidenherstellung oder die liebevolle Fertigung der begehrten puro-Zigarren.
Schule für Kunsthandwerk El Mazo
Offizielle Verkaufsstellen für Kunsthandwerk sind unter anderem die Kunsthandwerksschule in Mazo und die Casa del Quinto in Los Sauces. In Argual findet sich auch die beliebte Glasbläserei Artefuego, in der man handgefertigte Glaswaren als inseltypisches Souvenir erwerben kann (sonntags von 10:00 bis 14:00 live-Vorführung).
Viele internationale Künstler haben sich auf La Palma niedergelassen, so auch der Illustrator und Kinderbuchautor Janosch. Malerei und Kunstwerke kann man auf den Märkten, in Kunsthandwerks- und Geschenkeläden erwerben.
Der Mudéjarstil
Als Mudéjares wurden im Spanien der Reconquista, also der christlichen Rückeroberung von den Mauren (1085-1492), Muslime bezeichnet, die nicht vertrieben wurden und ihre Handwerkskunst, beispielsweise orientalische Holzschnitzarbeiten, vielen Bauten, Kirchen und Palästen zugute kommen ließen.
Der Mudéjarstil zeichnet sich durch sehr feine Ornamentik und wenig figürliche Darstellungen aus (wie im islamischen Kulturkreis üblich). Die reichen Zuckerbarone des 16. und 17. Jahrhunderts auf La Palma ließen ihre Wohnhäuser oder auch Kirchen gerne mit den damals sehr hoch geschätzten Kassettenholzdecken im Mudéjarstil ausschmücken. Daher sind auf La Palma selbst die alten Kirchen in kleinen Orten mit prächtigen Holzschnitzarbeiten ausgestattet.